Zwei Personen sitzen sich gegenüber: Eine ist die Beraterin, die andere die Kundin. Die beiden kennen sich noch nicht, hatten nur einmal telefonischen Kontakt zur Terminvereinbarung.
Fragen, die den beiden durch den Kopf gehen:
Was will sie von mir wissen?
Wird sie mir helfen können?
Reichen meine Kenntnisse für diese Beratung aus?
Sowohl Beraterin als auch Kundin können unterschiedliche Rollen einnehmen.
Beraterin
Brückenbauerin stellt schnell Nähe her, kommt rasch in Kontakt, ist jedoch nicht konfrontationsfreudig
Wissensvermittlerin stellt Informationen zur Verfügung, lässt sich nicht zu sehr auf Details ein
Koordinatorin hilft, indem sie etwas klar macht, vergisst / übersieht dabei jedoch oft die Gefühlsintensität der anderen
Kulissenschieberin ist sehr kreativ und assoziativ, hilft beim Perspektivenwechsel, gestaltet Zukunftsvisionen
Ratsuchende
Besucherin will testen, wird eventuell zur Beratung gezwungen, will nicht an ihrer Situation arbeiten
Klägerin weiß genau, wer sich ändern müsste, wer schuld ist an der aktuellen Situation, ist selbst nicht bereit, eigene Verantwortung zu übernehmen und Handlungsmöglichkeiten zu suchen
Jammernde will Dampf ablassen, jedoch muss sich nichts verändern. Löst bei der Beraterin meist Verwirrung aus.
Kundin ist an Beratung interessiert, will etwas verändern und ist mit großem Engagement bei Planung und Umsetzung
Ob und wie die beiden miteinander arbeiten können, hängt in großem Maß davon ab, ob sie sich verstehen und aufeinander eingehen.
Das Beratungsziel muss für beide erreichbar sein. Die Verantwortung der Beraterin liegt darin, ihrer Kundin zu helfen, das Ziel so zu formulieren, dass sie es auch erreichen kann. Dabei ist die SMART-Formel hilfreich:
Spezifisch
Messbar
Attraktiv / Aktionsorientiert
Realistisch
Terminiert
Rollennamen entnommen aus dem Buch „sich auseinander setzen – miteinander reden“ von Dr.in Ruth Mitschka